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„Gärtner – ein Beruf voller Leben“ - fünf Worte, die kurz und prägnant ausdrücken, was diesen Beruf ausmacht. Die Bedeutung gärtnerischer Produkte für die Gesellschaft ist unbestritten und dennoch gelingt es oftmals nur unzureichend ein adäquates gesellschaftliches Ansehen bei Jugendlichen zu erlangen.

Für die Zukunft wird sich ein Problem auftun: Die Wirtschaftsinstitute prognostizieren einen Rückgang der Bewerberzahlen. Der bereits bestehende Fachkräftemangel im Gartenbau wird dadurch weiter verschärft. Der Berufsstand muss also Schritte ergreifen, um den für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit notwendigen Berufsfachnachwuchs zu qualifizieren. Die Ausbildung im Gartenbau muss zukünftig für Jugendliche attraktiver gemacht werden.

Eine Möglichkeit ist es, nach dem Motto „Tu Gutes und sprich drüber“ zu verfahren. Die berufsständische Initiative T·A·G – Top Ausbildung Gartenbau hat sich genau dieses zum Ziel gesetzt.

 

Entwicklung

Im Dezember 2001 initiierte der Nordwestdeutsche Gartenbauverband (NGV) e. V., gemeinsam mit weiteren Verbänden und der Kammer Niedersachsens das Projekt T·A·G – Top Ausbildung Gartenbau. Drei Jahre später folgte der Hessische Gartenbauverband. Das Projekt T·A·G – Top Ausbildung Gartenbau wird seit 2007 in Nordrhein-Westfalen allen anerkannten Ausbildungsbetrieben angeboten.

Träger dieses Projektes sind der Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen e. V., der Verband Garten-, Landschaft- und Sportplatzbau NRW e. V., der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer e. V. sowie die Landwirtschaftskammer NRW.

Der Gedanke ist, mit geringen finanziellen Mitteln zu einer deutlichen Imageverbesserung des Ausbildungsberufes und damit auch des Berufsstandes insgesamt zu gelangen. Das kann aber nur dann Erfolg haben, wenn die Beteiligten bereit sind, mehr als üblich zu investieren, wobei Investition nicht im Sinne von Geldausgabe gemeint ist, sondern im Sinne von Eigeninitiative.

Unter dieser Prämisse dient die Aktion dazu, eine Steigerung der Attraktivität der Ausbildung durch Engagement von Ausbildern und Ausbildenden bzw. Ausbildungsbetrieben zu erreichen. Ziel ist es, auch für mehr Bewerber mit qualifizierteren Schulabschlüssen interessant zu werden.

 

Kern der Aktion

Um die Attraktivität zu verbessern, muss sich der Beruf und müssen sich die Ausbildungsbetriebe in einem günstigeren Licht präsentieren.

Dies wird nur dann Erfolg haben, wenn gedanklich von dem Motto „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ Abschied genommen wird und sich die Erkenntnis durchsetzt, dass in den kommenden 10 Jahren Arbeitskräfte zu einem knappen Produktionsfaktor werden.

Basis der Aktion sind daher ein Kriterienkatalog und ein Leitfaden, die Grundlage für eine Verbesserung der Ausbildungssituation der Betriebe sein sollen. Neben zahlreichen Punkten, die ohnehin aufgrund rechtlicher Verpflichtung von den Ausbildungsbetrieben zu erfüllen sind, enthält der Kriterienkatalog weitere Punkte, die als freiwillig gekennzeichnet sind. Diese so genannten freiwilligen Punkte bieten eine Auswahl von 13 unterschiedlichen zusätzlichen Angeboten, aus denen sich der Betrieb 5 für ihn passende aussuchen kann, die dann für ihn verpflichtend werden. Die damit verbundene Absicht ist die, dass Ausbilder, Ausbildende, aber auch Auszubildende bewusster mit diesen Themen umgehen und als Multiplikatoren eine positive Darstellung des Berufsstandes im Bekanntenkreis übermitteln.

 

ausrufezeichenVorteile für die Betriebe/Bewerber

  • Jedes Unternehmen, das sich an dieser Aktion beteiligt, hat die Möglichkeit, sich mit dem Logo von T·A·G zu profilieren.

  • Ferner werden die Unternehmen in den Listen der Landwirtschaftskammer NRW entsprechend gekennzeichnet.

  • Darüber hinaus besteht ein aktueller Internetauftritt unter der Adresse: www.top-ausbildung-gartenbau.de

  • Die Ausbildenden und Auszubildenden werden zu einer jährlichen Tagung mit Workshops und Fachvorträgen eingeladen.

  • Die Unternehmen erhalten Newsletter mit  Informationen zum Thema Ausbildung.

  • Die gezielte Öffentlichkeitsarbeit für die Betriebe fördert deren Image und das der Ausbildung.

  • Die Ausbildung in den Betrieben wird durch den Einsatz eines Kriterienkataloges optimiert.

 

Umsetzung

Mitmachen ist ganz einfach: Der Kriterienkatalog ist das A und O der ganzen Aktion. Die Betriebe erklären gegenüber den Trägern, den Kriterienkatalog auf jedes Ausbildungsverhältnis anzuwenden. Das kostet den Mitgliedsbetrieben der Trägerverbände zunächst einmal nichts. Nichtmitglieder zahlen einmalig 300 € Bearbeitungsgebühr für den Zeitraum von zwei Jahren. Allerdings verpflichten sich die Betriebe zu einem erhöhten Engagement im Bereich der Ausbildung. Der Betrieb kann unter T·A·G fünf Jahre lang ausbilden. Nach fünf Jahren kann sich der Betrieb erneut zu T·A·G anmelden. Aber das ist wie die einleitenden Zeilen gezeigt haben, ja ohnehin notwendig, um den Berufsnachwuchs und insbesondere auch das eigene Unternehmen zu sichern!