Eine besondere Grabstätte wurde in Bottrop geschaffen: Ein neues Themenfeld auf dem Bottroper Ostfriedhof verbindet die Bergbautradition der Stadt mit moderner Friedhofskultur. 39 Sarg- und 524 Urnengräber bieten ehemaligen Bergmännern und -frauen sowie Menschen, die sich dem Bergbau verbunden fühlen, eine letzte Ruhestätte – zwischen bienenfreundlichen Staudenbeeten und schattenspendenden Bäumen.

Mit einer bewegenden Zeremonie und musikalischer Begleitung durch den Ruhrkohle-Chor und das Bergbauorchester Bottrop wurde das neue Kumpelgrabfeld auf dem Ostfriedhof offiziell eingeweiht. Den Mittelpunkt bildet eine Feuersäule, die bei der Schließung des letzten Steinkohlenbergwerks Prosper Haniel gebrannt hat. Rund um das Themengrabfeld befinden sich außerdem Stelen mit Informationen zu den früheren Bergwerken.

Friedhof als Ort des Lebens und der Geschichte

Mit dem Kumpelgrabfeld wird einmal mehr deutlich: Friedhöfe sind nicht nur Orte der Trauer, sondern auch Räume des Gedenkens, der Geschichte und der Gestaltung. Projekte wie dieses zeigen, welches Potenzial in modernen Friedhofskonzepten steckt – auch und besonders in Zusammenarbeit mit dem gärtnerischen Berufsstand. „Hier zeigt sich, was Friedhofsgärtner leisten können, wenn Tradition, Gestaltung und Pflege Hand in Hand gehen“, betont Ralf Harbaum vom Fachverband Friedhof im Landesverband Gartenbau NRW.

Eine Ruhestätte für alle

Das Grabfeld steht nicht ausschließlich früheren Bergleuten offen – es richtet sich an alle, die sich mit der Geschichte und dem Geist des Ruhrgebiets verbunden fühlen. Vor rund sechs Jahren wurde die Idee für das Themengrabfeld aus der Bürgerschaft an die Stadtverwaltung herangetragen. Im Frühjahr 2024 begannen die Arbeiten. Für rund 150.000 Euro wurden Wege und Beeteinfassungen aus Natursteinen angelegt. Umgeben von alten, hochgewachsen Bäumen tragen die Staudenpflanzen dazu bei, dass zu allen Jahreszeiten ein Parkcharakter besteht. Die Pflege der Gemeinschaftsgrabanlage übernimmt die Friedhofsgärtnerei Wieschenkämper aus Oberhausen im Rahmen eines Dauergrabpflegevertrags. Die treuhänderische Verwaltung erfolgt durch die Gesellschaft für Dauergrabpflege Westfalen-Lippe, die für Sicherheit und Qualität in der langfristigen Grabpflege sorgt.