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Die Geschichte des Gartenbaus in NRW

Ein gemeinsamer Verband, entstanden aus den beiden Landesverbänden Gartenbau Rheinland und Westfalen-Lippe e. V.

22. Juni 2016

Ein historisches Datum für den nordrhein-westfälischen Gartenbau

An der einstimmigen Zustimmung wurde deutlich, wie gut Rheinländer und Westfalen den Prozess der Verschmelzung vorbereitet hatten: Bereits seit 2011 haben viele Haupt- und Ehrenamtliche daran in verschiedenen Arbeitsgruppen gearbeitet, erste Überlegungen gab es bereits seit 2001. Der Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen e. V. vertritt als stärkster Landesverband in Deutschland 2000 Betriebe aus allen Sparten mit rund 50.000 Mitarbeitern. Die Verschmelzung zum neuen Verband wird nach dem Eintrag in das Vereinsregister juristisch wirksam.

Wie im Rheinland alles begann ...

Historie des Landesverbandes Gartenbau Rheinland e. V.

Die Notwendigkeit, sich auch als Gärtner berufsständisch zu organisieren, führte 1883 in Leipzig zur Gründung des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands.
Im Rheinland entwickelte sich der Gartenbau mit allen Fachsparten auch damals besonders schnell. Bereits um 1880 gab es Gärtnervereinigungen im Rheinland, die am 15.07.1906 in Köln den „Provinzialverband Rheinland“ im „Verband des Handelsgärtner Deutschlands“ – den heutigen „Landesverband Gartenbau Rheinland e.V.“ im „Zentralverband Gartenbau e.V.“ im „Fränkischen Hof“ in Köln gründeten.

Zunächst bestand die Landesorganisation des rheinischen Gartenbaus aus den Gruppen Mittelrhein, Bergische Gruppe, Niederrhein und Sieg-Lenne. Wegen der damaligen Grenzen der Gebietskörperschaften waren auch die Gruppen Rhein-Mosel, Saar und Nahe im Verband vertreten. Erst verhältnismäßig spät traten die Kölner Gärtner, die bis dahin einen örtlichen Verein hatten, dem Verband als Gruppe Köln unter Führung von Ludwig Himmelmann bei.

Der erste Vorstand für den Gartenbau Rheinland e. V.

Der erste Vorstand des neu gegründeten Landesverbandes setzte sich zusammen aus:

  • Georg Arends, Rondorf, Vorsitzender,
  • Fritz Esch, Wickerath, stellv. Vorsitzender,
  • Carl Lohse, Kirchen/Sieg, stellv. Vorsitzender,
  • Aloys Röhlen, Dülken, Schriftführer,
  • Emil Lückerath, Siegburg, Kassierer,

Bei der Gründung zählte der Verband bereits 400 Mitglieder. Zunächst wurde die Geschäftsführung ehrenamtlich durchgeführt. Erst 1925 wurde eine selbständige Geschäftsstelle in Köln, Mohrenstraße 21, eingerichtet und als Geschäftsführer Dr. rer.pol. Schley als Geschäftsführer eingestellt. 1927 übernahm Ernst Schröder, Krefeld, die Geschäftsführung. Die Geschäftsstelle wurde in diesem Jahr nach Krefeld verlegt.

In der jungen berufsständischen Organisation entstand ein reges Leben. In Gärtnerversammlungen, die in Bezirken abgehalten wurden, wurden fruchtbare Diskussionen geführt. Mit „Gärtnertagen“ und „Rheinischen Gartenbautagen“ wurden die großen Probleme, die auch damals den Gartenbau drückten, in die Öffentlichkeit getragen. Fachliche Fragen, Strukturprobleme, Zölle, Ein- und Ausfuhrbestimmungen für Pflanzen, Einkaufs- und Absatzprobleme, Ausbildungsfragen, Währungssorgen während der Inflation, waren die Themen, die von der Gründung bis in die 20er Jahre den Verband beschäftigten.

Die Spitzenorganisation des deutschen Gartenbaus wurde 1924 in den „Reichsverband des deutschen Gartenbaus“ umgebildet und die rheinische Organisation in „Landesverband Rheinland e.V“ umbenannt. Auf die Arbeit des Reichsverbandes nahmen rheinische Gärtner wesentlichen Einfluss, unter anderem durch Friedrich Werner aus Beuel, der spätere Vorsitzende des Reichsverbandes, Ernst Schröder als langjähriger Geschäftsführer, der spätere Präsident des Zentralverbandes Gartenbau, der langjährige rheinische Landschaftsgärtner-Vorsitzende Josef Krins, Krefeld, T. Böhm, Oberkassel, als BDB-Vorsitzender und August Windhausen, Krefeld, als Vertreter der rheinischen Friedhofsgärtner.

1933-1945: Zeit der Gleichschaltung

Auch die Tätigkeit des Landesverbandes Rheinland endete mit der Errichtung des Reichsnährstandes im Jahre 1933, aber die Arbeit für den Beruf endete nicht! In den Fachgruppen der Landesbauernschaft wurde in dieser Zeit versucht, die Rahmenbedingungen für die Betriebe günstig zu gestalten. In diese Zeit fällt auch eine erste wichtige Entscheidung für den Absatz, nämlich die Gründung des „Blumengroßmarktes“ in Köln, der für den rheinischen Gartenbau von entscheidender Bedeutung werden sollte.

Der Aufbau nach 1945

Der zweite Weltkrieg beendete, wie der erste, Jahre erfolgreicher Aufbauarbeit. Die rheinischen Gärtner konzentrierten sich auf den Anbau von Gemüse, um die ärgste Notlage zu mindern und setzten alles daran, die von Bomben zerstörten Betriebe neu aufzubauen. Der Verband nahm am 01. Oktober 1946, in einer bei dem Vorstandsmitglied Theodor Drösser untergebrachten Geschäftsstelle, die Tätigkeit wieder auf. Parallel wurde auf Bundesebene die Gründung eines Zentralverbandes betrieben, die 1947 erfolgte. Vorsitzender in dieser Zeit war Theodor Bayartz, Aachen, und Diplom-Volkswirt Rudolf Siewert als hauptamtlicher Geschäftsführer.
Die Kriegsfolgen erforderten eine Neuorientierung der Verbandsarbeit. So stand in dieser Zeit der Währungsreform die Materialbeschaffung an erster Stelle.

1956 : Umzug des Verbandes nach Köln

Die in der Nachkriegszeit in Düsseldorf angesiedelte Geschäftsstelle wurde im Rahmen der Bundesgartenschau in Köln in einer Bauruine im Botanischen Garten, die dann mit Unterstützung der Mitglieder aufgebaut wurde, als „Haus des Rheinischen Gartenbaus“ angesiedelt. Von dort aus entwickelten die Präsidenten Theodorf Bayartz, Aachen, (1947 – 1963), Willi Schmitz, Siegburg, (1963 – 1975), Urban Schumacher, Kevelaer, (1975 – 1978) und Bernd Werner, Bonn-Beuel, (1978 – 2002), eine der dynamischen Betriebsentwicklung angepasste Verbandsarbeit.

Die Geschäftsstelle wurde ab 1960 von Dr. Heinz Valentin als Hauptgeschäftsführer geleitet. Zur gleichen Zeit trat Ernst Beck in die Geschäftsführung ein. Besondere Aufgabenschwerpunkte in dieser Zeit waren die Einführung der „Deutschen Blumenwerbung“, die Entwicklung der rheinischen Vermarktungseinrichtungen und eine zeitgemäße Ausbildung des Berufsnachwuchses. In den 60er Jahren wurden aufgrund der wachsenden Spezialisierung der Betriebe Fachgruppen gegründet. Die Fachgruppe „Garten- und Landschaftsbau“ verselbständigte sich 1979 zum Verband Garten-, Landschaft- und Sportplatzbau Rheinland e.V.

Neuorientierung und Strukturwandel

Unter Präsident Bernd Werner erfolgte eine Neuausrichtung der Fachgruppenarbeit auf die sich ändernden betrieblichen Belange. Er legte gemeinsam mit den Schwesterverbänden den Grundstein zur Durchführung von Landesgartenschauen in Nordrhein-Westfalen, die auch erhebliche Aspekte für eine positive Darstellung des Gartenbaus in der Öffentlichkeit haben. Gegen zahlreiche Widerstände setzte er die Durchführung der Internationalen Pflanzenmesse in Essen durch, die heute als weltgrößte Pflanzenmesse nicht mehr wegzudenken ist.

Die sich daraus ergebenden zahlreichen neuen Aufgaben für die berufsständische Vertretung führte dazu, dass die Geschäftsstelle im Jahr 1988 in das neue „Haus des Rheinischen Gartenbaus“ an der Amsterdamer Straße in Köln verlegt wurde. Nach dem Ausscheiden von Dr. Heinz Valentin übernahm Günter Bayer 1991 die Hauptgeschäftsführung.

Obwohl die Probleme seit den Anfängen der gärtnerischen Berufsvertretung ähnlich sind, hat sich das Leistungsspektrum des Verbandes erheblich gewandelt. War in früheren Zeiten die politische Vertretung das Hauptanliegen, ist heute „der Verband“ auch ein Dienstleistungsunternehmen, das insbesondere im Bereich der Unternehmensberatung und Rechtsvertretung direkte Hilfen für die Mitglieder bietet. Daneben werden in den unterschiedlichen Tochterunternehmen direkte wirtschaftliche Belange, wie die Dauergrabpflege, die Durchführung von Landesgartenschauen und die Durchführung von Messen und Ausstellungen umgesetzt. Dies geschieht alles in einer Kontinuität, die seit fast 100 Jahren die Wirtschaftlichkeit der rheinischen Gartenbauwirtschaft, sein Aussehen in der Öffentlichkeit und seine Akzeptanz bei allen politischen Vertretern im Blick hat

Wie in Westfalen-Lippe alles begann

Historie des Landesverbandes Gartenbau Westfalen-Lippe e. V.

Die Anfänge des Gartenbaus in Westfalen und Lip­pe verlieren sich im Dunkel der Geschichte. Einer der ersten bekannten Gärtner war Johannes Her­manus Josephus Schräder aus Münster, der bereits im Jahre 1835 am Bohlweg eine Gärtnerei betrieb.
Die Notwendigkeit, sich berufsständisch zu organi­sieren, wurde von weitsichtigen Kollegen schon sehr früh erkannt und führte 1893 zur Gründung eines „Verbandes der Handelsgärtner“, dem Vater des späteren Reichsverbandes Gartenbau und dem Großvater des Zentralverbandes Gartenbau in Berlin.
 
1880 schlossen sich 24 Gärtner zum „Verein selbständiger Gärtner für Münster und Umgebung“ zusammen. 1907 trat man dem „Verband der Handelsgärtner Deutsch­lands“ bei, der ein Jahr später in der Bezirksgruppe Westfalen-Lippe – Osnabrück aufging. Diese Organi­sationsform überdauerte den ersten Weltkrieg (1914 – 1918), bevor ihr im Dritten Reich im Jahre 1934 durch die sogenannte Landesbauernschaft im Reichsnährstand die Lebensgrundlage genom­men wurde. Diese auf örtlicher Ebene entstande­nen gärtnerischen Zusammenschlüsse hatten in der Regel allerdings nur ideelle Bedeutung ohne politische Wirksamkeit.
 
Durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde das gesamte Vereins- und Verbandsle­ben im Sinne dieser Regierung völlig verändert oder ganz unterdrückt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai 1945 übernahmen die Besatzungsmächte die Re­gie.

1945: Am Boden zerstört

Der deutsche Gartenbau, ganz besonders der in der Nähe großer Städte, war durch Kriegshandlun­gen schwer, wenn nicht fast völlig zerstört. Gleich­wohl begann der Wiederaufbau der Betriebe, jedoch zuerst beinahe ausschließlich in Eigeninitiative.
Der heimische Gartenbau war zum Anbau von Gemüse für den Direktverkauf ebenso verpflichtet wie für die Anzucht riesiger Stückzahlen von Gemüsejungpflanzen zur Bestellung der Äcker durch die Landwirtschaft, um somit die Ernährung zu sichern. Es war die Zeit der absolut selbstverständlichen Improvisation.

1946: Westfälisch-Lippische Gründung im deutschen Wiederaufbau

Friedrich Strüve, Herford – 1. VorsitzenderDie offizielle Gründungsversammlung zur Bildung eines Landesverbandes Gartenbau Westfalen-Lippe e. V. fand am 12. November 1946 in Hamm statt. In den Anwesenheitslisten trugen sich 61 Betriebsinhaber ein. Die anschließende Vorstandswahl unter Leitung des Dortmunder Kreisgärtnermeisters Fritz Quast hatte folgendes Ergebnis:

  •  Heinrich Wessinghage, Recklinghausen – stellvertretender Vorsitzender
  • Karl Kiel, Bieren bei Bünde – Gemüsebau
  • Karl Dreyer, Münster – Blumen und Zierpflanzenbau
  • Leonhard Kümmel, Lüdenscheid – Garten- und Friedhofsgartenbau
  • Paul Möllers, Lenhausen – Baumschulen
  • Otto Stoffregen, Dortmund, Friedrich Klee, Bielefeld – Sozialrechtlicher Ausschuss
  • Karl Kiel, Bieren, Friedrich Elsche, Hattingen, Hans Laerberg, Münster -Ausschüsse zur Preisbildung für Gemüsebau
  • Friedrich-Matthias Schlunke, Lünen, Hermann Popp, Recklinghausen, Willi Nieland, Dortmund – Blumen und Zierpflanzenbau
Als Sitz der Geschäftsstelle des Landesverbandes Gartenbau Westfalen-Lippe e. V. wurde Dortmund gewählt. Willi Nieland aus Dortmund übernahm die vorläufige Geschäftsführung des Landesverbandes.
Nach dieser offiziellen Gründung des Landesver­bandes Westfalen-Lippe konnte mit dem Ausbau der Berufsorganisation auf Landesebene begonnen werden. Es fehlte zu dieser Zeit eine hauptamtliche Struktur, sodass die Mitglieder durch persönlichen Einsatz eine außeror­dentliche Aufbauarbeit geleistet haben, die nicht hoch ge­nug bewertet werden kann.

1946 – 1996: Bewegte Jahre

1946-1996, das waren bewegte Jahre, Jahre der Expansion, Jahre dynamischer Entwicklungen. Noch wusste keiner einen Weg – doch alle fassten an. Bis zur Währungsreform 1948, die alle Menschen für Stunden mit 40 Mark Startkapital gleich stellte, ging alles sehr lang­sam und gar nichts normal. Durch die nachbarschaftliche Nähe zu Holland stiegen die Importe und die plötzliche Warenschwemme hemmte, insbesondere im Ruhrgebiet, den Produktionsgartenbau in Westfalen-Lippe.
Ab 1949 entwickelten sich dann regional starke Order- und Verkaufsbörsen, auch in der Halle Münsterland. Neben einem Absatzmarkt standen diese auch für Kontaktbörsen unter den Gärtnern und Zuliefererfirmen für Dünger, Verpackungen und Gartenbau-Bedarfsartikel.
Blumengeschäfte entstanden in allen Stadtteilen und der Fahrverkauf der kleineren und mittleren Produktionsbetriebe erlebte eine nie geahnte Aufwärtsentwicklung – allerdings mit vergleichbarem Sortiment. Das und andere Marktprobleme drängten nach Lösungen und führten zu Überlegungen um Blumengroßmärkte.
Ab 1954 setzte sich in allen gartenbaulichen Pro­duktionsbetrieben, in allen Sparten des Erwerbsgar­tenbaus in Westfalen-Lippe die Notwendigkeit zur Spezialisierung durch. Der Markt verlangte mehr und mehr große Stückzahlen in vergleichbarer Qua­lität, um auch damit im Marketing neue Wege gehen zu können.
Um vertikale Produktionen wirtschaftlich absetzen zu können, fehlte in Westfalen-Lippe aber die Ver­marktung, weshalb im Jahr 1956 der Dortmunder Blumengroßmarkt neu gegründet und eröffnet wurde.

1955 – 1965: Wirtschaftswunderjahre

Mehr schleichend setzte ein Wandel zu noch mehr Qualität ein. Es reichte nicht mehr aus, Mengen zu produzieren; diese mussten auch qualitativ gut sein. Die Nachfrage ab Mitte der fünfziger Jahre blieb gleichbleibend stark. Die Entwicklung zwischen 1955 und 1965 war ge­prägt durch neue Techniken und Verfahren und durch eine rasante Expansion der Unterglasflächen.

Die Handelskontingente wurden für den europäi­schen Binnenmarkt mehr und mehr gelockert, so dass sie für den Gartenbau überhaupt keine Rolle mehr spielten. Somit wa­ren die letzten Schranken im internationalen Wa­renaustausch geöffnet. Einige westfälische Garten­bau-Kollegen nutzten nun auch die schon bestehen­den weltweiten Kontakte für neue Entwicklungen in ihren Betrieben und brachten auf die gleiche Weise westfälisches Gartenbau-Know-How über den ganzen Globus.

Im Dezember 1962 wurde Dr. Jürgen Schrader als neuer Geschäftsführer vorgestellt und löste 1964 den in den Ruhestand eintretenden und bisherigen Geschäftsführer Willi Nieland ab. Die Partner-Gesellschaft des Landesverbandes, die Gesellschaft für Dauergrabpflege Westfalen-Lippe mbH wurde im August 1969 gegründet, um eine überregionale Treuhandstelle für die Friedhofsgärtner und ihre Kunden zu schaffen.

Die Mitgliederversammlung des Landesverbandes wählte 1963 Günter Gregg aus Castrop-Rauxel als Kreisgärtnermeister in den Vorstand des Landesverbandes. In dieser Funktion setzte er sich insbesondere für die besonderen Herausforderungen für Endverkaufsbetriebe ein. Einige Jahre später, im Jahr 1970, löste Günter Gregg den bisherigen Vorsitzenden des Verbandes, Friedrich Strüve, als Präsident ab und strebt in den folgenden Jahren eine engere Zusammenarbeit zwischen Gartenbau und Landwirtschaft an.

Dr. Jürgen Schrader schied zum 01.01.1975 aus der Geschäftsführung des Verbandes aus. Die Geschäftsführung wurde vorerst, unter Verzicht auf einen Verbandsdirektor, durch Hans Cwiklinsky, Wolfgang Beissenhirtz und Ruth Vogel wahrgenommen. Für reine Vermögens- und Finanzfragen ist Schatzmeister Heinz Schilken zuständig.
Im gleichen Jahr wurde Wolfgang Beissenhirtz nach Dr. Schrader neuer Geschäftsführer der Gesellschaft für Dauergrabpflege Westfalen-Lippe mbH. Außerdem erfolgte in 1975 die Gründung des Gartenbauhilfsdienstes Westfalen-Lippe e. V. Erster Vorsitzender ist Wilhelm Brinkmann aus Bielefeld.

Zwei Jahre später, im Juni 1977, startete der Bau eines neuen Verbandshauses in Dortmund-Brünninghausen.

Im Jahr 1979 wurde die „Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege e. V. (LAGL) gegründet, die den Grundstein für die Durchführung von Landesgartenschauen in NRW bildete.
Im September 1979 wurde dann in Dortmund-Marten mit 73.000 Quadratmetern der bisher größte Blumengroßmarkt in der Bundesrepublik eröffnet.
Dipl. – Ing. Michael Gotschika wurde 1979 für ein Jahr mit der Geschäftsführung des Landesverbandes beauftragt. 1980 übernahm Dr. Peter Komp die Geschäftsführung, die er bis 2006 innehielt.

Ab 1980 wurden große Erfolge, unter anderem im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ gefeiert. Insgesamt waren in den folgenden Jahren positive Einstellungen des westfälisch-lippischen Gartenbaus zu Investitionen, Beratung und Ausbildung zu erkennen.
Das Landesverbandspräsidium setzte sich dabei im Oktober 1981 wie folgt zusammen:

  • Günter Gregg – Präsident
  • Hans Oberschelp – Vize-Präsident
  • Erich Reeker – Vize-Präsident
  • Heinz Schilken – Schatzmeister
  • Hans Schwarze – Vorsitz Ausbildungsausschuss
  • Volker Gautsch – Vorsitz Endverkauf
  • Wilhelm Brinkmann – Vorsitz Sozialausschuss
  • Heinz Flüthmann – Vorsitz Blumen und Zierpflanzen
  • Fritz Zappe – Vorsitz Gartenbauhilfsdienst
  • Harri Fleck – Vorsitz Beirat Dauergrabpflege
  • Bernhard Brokamp – Vorsitz Friedhofsgärtner
  • Heinz Herker – Vorsitz Ausstellungsausschuss
  • Werner Kley – Vorsitz LAGL NRW
  • Friedrich-Wilhelm Klingelhöfer – Vorsitz Gemüsebau
  • Hermann-Josef Vogt – Vorsitz BdB
  • Rudolf Rottmann – Vorsitz Galabau

Im Herbst 1981 waren sich Ministerialrat Anton Kränzle und Präsident Günter Gregg einig, dass eine zentrale, internationale Ausstellung für den Gartenbau in Deutschland fehle. Daraus entstand die bis heute größte Fachmesse für den Gartenbau: Am 05. April 1982 unterzeichneten die Landesverbände Gartenbau Westfalen-Lippe e. V. und Nordrhein e.V. einen Partnerschaftsvertrag mit der Messe Essen über die Durchführung der ersten Internationalen Pflanzenmesse Essen (IPM).
Im gleichen Jahr wechselt die Führung des Verbandes. Nach 12 Jahren gibt Günter Gregg sein Amt als Präsident an Erich Reeker aus Coesfeld ab.
Ein Jahr später feiert die IPM eine erfolgreiche Premiere mit 8.600 Fachbesuchern.

1985 wird Geschäftsstellenleiter Hans Cwiklinsky nach 32-jähriger Tätigkeit für den westfälisch-lippischen Gartenbau in den Ruhestand verabschiedet. Ein Jahr später gibt Erich Reeker sein Amt als Präsident an Heinz Flüthmann ab. Dann, im Jahr 1987, wird Jürgen Winkelmann als weiterer Geschäftsführer eingestellt. Ruth Vogel scheidet nach über 23-jähriger Tätigkeit für den Berufsstand als Mitarbeiterin und Geschäftsführerin des GHD und VDOB im April des Jahres 1988 aus den Diensten aus.
1992 wurde Heinz Herker aus Bochum mit großer Stimmenmehrheit als Nachfolger Heinz Flüthmanns in das Amt des Landesverbandspräsidenten gewählt.
Ein Jahr später wurde das neue Verbandshaus, in dem sich die Geschäftsstelle des Landesverbandes bis heute befindet, neben dem Dortmunder Blumengroßmarkt an der Germaniastraße als „Dienstleistungszentrum des Gartenbaus Westfalen-Lippe“ eingeweiht.

1994 wurde eine neue, eigenständige Fachgruppe der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger im Landesverband unter Jürgen Winkelmanns Geschäftsführung gegründet.

Nach der Jahrtausendwende

2006 wird Dr. Peter Komp als Geschäftsführer des Landesverbandes in den Ruhestand verabschiedet. Rechtsanwalt Jürgen Winkelmann übernimmt die Hauptgeschäftsführung.
2010 wird Heinz Herker altersbedingt in seinem Amt als Präsident von Helmut Rüskamp aus Dülmen abgelöst.
 
Auch wenn die bestehenden Probleme der westfälisch-lippischen Gärtner denen in der Vergangenheit ähneln, ist eine gemeinsame Interessenvertretung durch den Wettbewerbsdruck, die Globalisierung und die sich stetig ändernden Rahmenbedingungen nach wie vor unverzichtbar. Weiterhin gilt es Probleme des Gartenbaus zu fokussieren und Lösungen für die westfälisch-lippischen Gärtner zu erarbeiten.
Der Landesverband wird auch in Zukunft für die Interessen der westfälisch-lippischen Gärtner hinsichtlich technischen, umweltbezogenen, rechtlichen, steuerlichen und sozialen Entwicklungen im Gartenbau eintreten und das Gärtner-Netzwerk ausbauen und vertiefen.