Die nordrhein-westfälische Gartenbauwirtschaft hat beim diesjährigen Präsidentengespräch im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz erneut ihre Anliegen betont. Ministerin Silke Gorißen und Staatssekretär Dr. Martin Berges empfingen die Spitzen der Gartenbau-Verbände, um über die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven des Gartenbaus zu beraten.

„Nordrhein-Westfalen ist Gartenbauland Nr. 1 in Deutschland – das wollen wir auch in Zukunft bleiben. Deshalb ist der direkte Dialog mit der Politik so wichtig, um praxisnahe Lösungen für unsere Betriebe zu finden“, betonte Eva Kähler-Theuerkauf, Präsidentin des Landesverbandes Gartenbau NRW e.V.

Eines der drängendsten Themen: die Sicherung der Wasserversorgung. Angesichts zunehmender Trockenphasen forderte der Landesverband Gartenbau ein Landesprogramm Wassereffizienz sowie die Stärkung des Versuchszentrums Straelen als Kompetenzzentrum Wasser im Gartenbau. Die Gartenbaubetriebe in NRW brauchen Unterstützung, um effiziente Bewässerungstechnik einsetzen zu können. Und: „Wir brauchen Versuchszentren, die praxisnah forschen und Antworten auf die großen Zukunftsfragen geben – von Wassereffizienz über Klimaanpassung bis hin zu neuer Energietechnik im Gartenbau. Das Versuchszentrum Straelen soll weiter gestärkt werden, beispielsweise als Standort für grüne Energie und Technik im Gartenbau“, so Kähler-Theuerkauf. Ebenso soll das Projekt Klimahain in Köln-Auweiler gestärkt werden – als Modellprojekt für klimaresiliente Gehölze.

Darüber hinaus wurden unter anderem weitere zentrale Themen diskutiert:

  • Mindestlohnerhöhung: Besonders in arbeitsintensiven Kulturen können schon geringe Lohnsteigerungen zu einer massiven Belastung führen, der die Betriebe an die Grenze ihrer wirtschaftlichen Überlebensfähigkeit bringt. Umso wichtiger ist es, nachdem die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns beschlossen wurde, andere strukturelle Verbesserungen anzustoßen, so beim Thema:
  • Arbeitskräfte: Die Verlängerung der 70-Tage-Regelung für kurzfristige Beschäftigungen muss mit Rechtssicherheit für Betriebe verbunden werden.
  • Pflanzenschutz: Zulassung und Genehmigung von Pflanzenschutzmitteln müssen verlässlicher und praxistauglicher gestaltet werden, auch mit Blick auf EU-Vorgaben und die geplante Nützlingsverordnung.

Ministerin Gorißen und Staatssekretär Berges sagten zu, die Anliegen aufzugreifen und unter anderem in die Beratungen der Agrarministerkonferenz (AMK) einzubringen.

Der Landesverband Gartenbau begrüßt außerdem die Zusage, die Förderung für die Landesgartenschauen 2032 und 2035 fortzuführen. Damit ist die Planungssicherheit für diese wichtigen Impulsgeber für grüne Infrastruktur und Stadtentwicklung gewährleistet.

Das Präsidentengespräch hat gezeigt: Die Politik in NRW ist ein wichtiger Partner an der Seite des Gartenbaus. Viele Forderungen der Branche stoßen auf offene Ohren und werden aktiv in die weitere Arbeit der Landesregierung sowie in die bundespolitische Diskussion eingebracht.

Bildunterschrift: Ministerin Silke Gorißen (1. Reihe, Mitte) empfing LVG-Präsidentin Eva Kähler-Theuerkauf (r.) und weitere Vertreter der Grünen Branche im NRW-Landwirtschaftsministerium