Endlich Frühling! In den Gartencentern und Gärtnereien in Nordrhein-Westfalen beginnt jetzt die Hochsaison für Beet- und Balkonpflanzen. Farbenfrohe Blüten, frisches Grün und kreative Kombinationen bringen Leben auf Balkone, Terrassen und in Vorgärten. Was in diesem Jahr im Trend liegt und worauf es beim Pflanzenkauf ankommt, erklärt Iris Blotz, Gartenbautechnikerin und Geschäftsführerin des Gartencenters Dobirr-Blotz in Oberhausen.
Frau Blotz, warum lohnt es sich, jetzt mit dem Bepflanzen zu starten?
Ende April ist der ideale Zeitpunkt, um mit der Frühjahrsbepflanzung loszulegen – vor allem in Balkonkästen, Kübeln oder Hochbeeten. Die Tage werden länger, die Sonne hat Kraft, und mit ein wenig Frostschutz sind viele Pflanzen bereits jetzt startklar. Frühzeitiges Pflanzen bedeutet: eine besonders lange Blühzeit und mehr Freude an den Farben des Frühlings.
Welche Trends sehen Sie in diesem Jahr bei Beet- und Balkonpflanzen?
Bei vielen Kunden ist das Bewusstsein für Stil und Farbgebung gestiegen. Sie betrachten Pflanzen als Teil eines stimmigen Gesamtkonzeptes Ihres Zuhauses. Viele Menschen wollen aber nicht nur etwas Schönes für sich, sondern auch Gutes für die Natur tun. Wir beobachten ein großes Interesse an bienen- und insektenfreundlichen Pflanzen – also Arten, die Nektar und Pollen bieten, wie zum Beispiel Verbenen, Bidens, Vanilleblumen oder Duftlavendel. Außerdem sind Farbkombinationen gefragt: Pastellfarben wirken edel, knallige Farbkombinationen wie Pink und Orange sorgen für echte Hingucker. Generell geht der Trend zu natürlichen, lebendigen Arrangements, oft kombiniert mit Kräutern oder Gräsern.
Für die Leser ohne grünen Daumen: Welche Pflanzen sind besonders pflegeleicht?
Geranien, Petunien, Zauberglöckchen, Begonien oder Dipladenien sind echte Klassiker – sie blühen ausdauernd, sind robust und verzeihen auch mal Pflegefehler. Grundsätzlich eignen sich auch Pflanzen mit festen, dicken Blättern für wenig geübte Hobbygärtner – etwa Sukkulenten. Wer wenig Zeit hat, sollte außerdem auf sogenannte Selbstreiniger achten – also Sorten, bei denen kein Ausputzen nötig ist.
Worauf sollten Kunden beim Pflanzenkauf achten?
Wichtig ist eine gute Qualität: kräftige, kompakte Pflanzen mit gesunder, grüner Blattfarbe und durchwurzeltem, aber nicht ausgetrocknetem Topfballen. Finger weg von Pflanzen mit hängenden Blättern oder Schimmel am Topf. Beratung hilft – also ruhig nach Standortansprüchen, Wasserbedarf und Kombinationsmöglichkeiten fragen. In Gärtnereien und Gartencentern steht dafür geschultes Fachpersonal bereit. Grundsätzlich empfehle ich: ruhig mal ausprobieren! Über eine breite Vielfalt an Pflanzen im eigenen Garten kann man sich an seine Lieblingspflanze herantasten.
Wie gestalte ich die Bepflanzung von Beet und Balkon umweltfreundlich?
Immer mehr Anbieter setzen auf torfreduzierte Erden, die mit Kompost, Holzfasern oder Kokosanteilen arbeiten – das ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Auch bei der Düngung gibt es organische Alternativen, etwa auf Basis von Pflanzenresten oder tierischen Nebenprodukten. Fragen Sie einfach nach in Ihrem Gartenfachhandel nach – viele Betriebe beraten inzwischen gezielt zu nachhaltigem Gärtnern.
Wie gestaltet man Grün ohne Garten?
Balkon, Fensterbank oder Hauseingang reichen völlig aus, um den Frühling ins Zuhause zu holen. Selbst kleine Flächen können mit Hängeampeln oder Pflanzsäulen grün und blühend gestaltet werden. Der eigene Mini-Garten beginnt manchmal einfach mit einem Topf auf dem Fensterbrett.